Eignungsdiagnostik nach DIN 33430 (2016) im Gesundheitswesen
Ein Qualitätsstandard für gute Personalauswahl
Die DIN 33430 ist ein Qualitätsstandard, der Anforderungen an berufsbezogene Eignungsdiagnostik formuliert. Sie dient als wichtiger Leitfaden für die Planung und Durchführung von Eignungsbeurteilungsprozessen und hilft dabei, Fehlentscheidungen in der Personalauswahl zu vermeiden. In folgendem Blogeintrag soll der Prozess der Eignungsdiagnostik nach DIN 33430 sowie die Vorteile und Anwendungsbereiche dieser Norm insbesondere für das Gesundheitswesen erläutert werden.
Prozess
Der Prozess nach DIN 33430 beginnt im ersten Schritt mit der Anforderungsanalyse. Sobald das Anforderungsprofil feststeht, beginnt im nächsten Schritt die Planung des Eignungsbeurteilungsprozesses. Dabei wird entschieden, welche Verfahren zur Erfassung der im Anforderungsprofil genannten Eignungsmerkmale infrage kommen, in welcher Reihenfolge diese angewendet und gewichtet werden sollen. Die Planung umfasst Vorabfestlegungen zu fast allen Prozessschritten, wie z.B. die Ansprache der Kandidatinnen und Kandidaten, die Auswahlstufen und gleichzeitig die Dokumentation der Eignungsbeurteilung und Kommunikation der Ergebnisse.
Nach Abschluss des Prozesses erfolgt eine kritische Würdigung des Vorgehens, um zu überprüfen, ob alle Ziele erreicht wurden. Daraus können Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet werden, die zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess beitragen.
Verfahren
Eignungsdiagnostik nach DIN 33430 umfasst verschiedene Verfahren, darunter:
Vorteile im Kontext des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen
In Zeiten des Fachkräftemangels und dem damit einhergehenden Ärztemangels gewinnt die Eignungsdiagnostik nach DIN 33430 im Gesundheitswesen an zusätzlicher Bedeutung. Da durch den Ärztemangel die Anzahl der passenden Bewerberinnen und Bewerber sinkt, wird es umso wichtiger, Fehlbesetzungen zu vermeiden. Fundierte Eignungsdiagnostik hilft insbesondere dabei, die besten Ärztinnen und Ärzte für eine Position zu identifizieren und sicherzustellen, dass sie den besonderen Anforderungen der Vakanz des Krankenhauses, des MVZ oder der Praxis entsprechen. Dies ist besonders wichtig, da Fehlbesetzungen in einer Situation mit geringerer Bewerberzahl weitaus schädlicher sein können, da die Fluktuation verstärkt wird und hohe Kosten entstehen.
Die Norm unterstützt Gesundheitseinrichtungen dabei, den Auswahlprozess effizient und zielgerichtet zu gestalten, was zu einer höheren Passgenauigkeit der Besetzungen führt. Dadurch können Krankenhäuser, MVZ und Praxen nicht nur die Qualität ihrer Personalentscheidungen verbessern, sondern auch die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden erhöhen. Dies trägt langfristig zur Reduzierung von Fluktuation und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bei.
Anwendungsbereiche der DIN 33430
Die Anwendungsbereiche der DIN 33430 umfassen die Planung von berufsbezogenen Eignungsbeurteilungsprozessen, die Auswahl, Zusammenstellung, Durchführung und Auswertung von Verfahren, die Interpretation der Verfahrensergebnisse und die Urteilsbildung sowie die Anforderungen an die Qualifikation der an Eignungsbeurteilungsprozessen beteiligten Personen.
Die Norm zielt nicht auf eine Vereinheitlichung der Eignungsdiagnostik ab, sondern auf die Transparenz der Dienstleistungen im Bereich der Eignungsdiagnostik und die Bereitstellung eines einheitlichen Qualitätsstandards für die Bewertung von Dienstleistungsangeboten. Eine Vorgehensweise nach DIN 33430 ist spezifisch und standardisiert zugleich, da sie auf dem jeweils aktuellen Stand der Wissenschaft beruht und eine individualisierte Vorgehensweise ermöglicht.
Fazit
Die DIN 33430 ist ein wichtiger Qualitätsstandard für die Eignungsdiagnostik, unter anderem im Gesundheitswesen. Sie hilft dabei, die Qualität der Eignungsbeurteilungsprozesse zu sichern und Fehlentscheidungen zu vermeiden. Besonders in Zeiten des Ärztemangels bietet die Norm wertvolle Unterstützung, um die Ärztinnen und Ärzte zu identifizieren, die am besten zur Position und zu Ihrer Organisation passen.